samedi 26 décembre 2009

Dieu à notre hauteur!

A Noël, les chrétiens accueillent un Dieu qui se fait homme/femme, qui adopte leur condition humaine, qui partage leurs joies et leurs malheurs, qui se met à leur hauteur. Le message n'est pas anodin, face aux "divinités" de tous temps et de tous lieux qui asservissent les humains, qui les violentent, les trahissent, les humilient et les brisent.

Noël consacre une alliance qui remonte à l'aube de l'histoire humaine, un pacte d'amitié, de partenariat, de coopération. L'enjeu en est de taille: un monde nouveau, une terre de salut, un temps de paix, un régime de justice et de fraternité, un règne de joie et de vie. Ce rêve, sans doute, est ancré au plus profond de tout humain, de son cerveau, de son coeur, de ses intestins. Le Dieu de Noël vient pour nous encourager à ne pas abandonner cette ambition, mais à y investir le meilleur de nous-mêmes.

Noël est la fête du Dieu qui pardonne aux humains leurs ruptures d'alliance. La première partie de la bible - l'Ancien Testament - illustre les failles humaines, les trahisons à la parole donnée, la faiblesse face aux illusions et aux séductions de tout genre. De nombreux récits bibliques tracent une image réaliste des limites des humains que nous sommes depuis toujours. D'ailleurs les églises chrétiennes et leurs "fidèles" n'y échappent pas. Faut-il renvoyer aux "news" de tous les jours? Le Dieu de Noël voit ces limites et il nous envoie son fils pour renouveler l'alliance. Quelle bonne nouvelle!

De Dieu de Noël est un Dieu à notre hauteur, est un Dieu à la hauteur surtout des plus malheureux, des plus démunis, des plus défavorisés, des plus "pécheurs". Et en cela, depuis 2.000 ans, Dieu ne manque point de brusquer les conformes, les orthodoxes, les bien-pensants, les militants fidèles, les ouvriers de la première heure... C'est Dieu qui prend place au fond de la salle, à côté des prostitué/e/s, des drogué/e/s, des délinquants, des "collaborateurs", des handicapé/e/s, des étrangers, des mal famé/e/s... Ce Dieu de Noël continue à interpeller, à intriguer, à scandaliser, à énerver ceux qui croient le posséder, le récupérer, l'immobiliser, qui pensent pouvoir le façonner à leur image.

Noël, pour celles et ceux qui vraiment accueillent le Dieu chrétien, le Dieu révélé par les évangiles, n'est pas une fête "tranquille", ne constitue point un moment de "répit" serein. Au contraire, Noël réveille des torpeurs, balaie les indifférences, fait bondir et marcher de l'avant. Noël appuie nos bonnes volontés et motive nos élans généreux. Noël rappelle que dans cette aventure, nous sommes portés par un Dieu d'amour, un Dieu qui ne cesse de se mettre à notre hauteur.

Que nous souhaiter pour Noël? Toute foi n'est qu'espérance. Je nous souhaite une aventure d'espérance et la joie d'en savourer des fruits riches!

Schoos, le 26 décembre 2009.

Mill Majerus

mardi 22 décembre 2009

Weihnachtswünsche

In diesen Tagen und Wochen tauschen wir ungezählte gute Wünsche aus. Ich möchte mich dem bunten Reigen der Wunschzauberer und Wunschfeeen anschliessen. Ich wünsche uns allen einige Gaben, über die wir kostenlos verfügen, deren Einsatz wenig fordert, aber echte Wunder zu bewirken vermag.

W wie Wahrheit
Lasst uns untereinander wahre Worte finden, Worte der Aufrichtigkeit und des gegenseitigebn Respekts. Lasst uns verzichten auf verlogene Schmeicheleien und hinterhältiges Getratsche. Ich wünsche uns auch, dass wir uns privat und kollektiv mit unserer effektiven Lage auseinander zu setzen vermögen, dass wir nicht vor den Problemen davon laufen, dass wir die Wahrheiten unseres Lebens annehmen und gestalten. Das Gute wie auch das Böse, das uns sicherlich widerfahren wird.

E wie Energie
Wir brauchen Mut und Kraft, um uns unseren vielfältigen Aufgaben zu stellen. Kraft vermögen wir zu gewinnen und aufzutanken: im fürsorglichen Umgang mit unserem Körper, in der Pflege unserer Ressourcen, in Liebe und Freundschaft, im Hoffen und Glauben.

I wie Innovationsgeist
Lasst uns aufhören, über die Krisis zu jammern und uns durch deren negative Folgen hypnotisieren zu lassen. Wenn wir es schaffen, in der Krisis "anzukommen", sie uns zueigen zu machen, haben wir echte Chancen, dabei zu gewinnen, Verluste in Vorzüge umzumünzen, Mentalitäten auszuwechseln, Strategien zu überdenken, neue Kurse einzuschlagen. Kreativität ist gefragt - wirtschaftlich und finanziell, aber vorerst auch mental und kulturell. Der Einsatz lohnt!

H wie Herzlichkeit
Unsere Welt ist für ungezählte Mitmenschen fremd und kalt. Besonders in der Weihnachtszeit klagen viele über Einsamkeit und Ausschluss. Freundlichkeit wirkt Wunder - die kleinen Wunder des Alltags. Auf der Strasse, in der Bahn, beim Shoppen... Freundlichkeit ist übrigens ansteckend. Versuchen wir's mit einem kleinen Lächeln!

N wie nachbarlich
Ein toller Kontrapunkt zur häufig verdammten Globalisierung! Pflegen wir die Kontakte zu unseren Nächsten: grüssen, plauschen, Hilfe anbieten, Hilfe annehmen, Toleranz zeigen... Nicht vergessen: die meisten unserer Nächsten sind "anders" (fremd): Alte, Junge, Frauen, Männer, Portugiesen, Verheiratete, Lesben, religiös Bekennende, Gewerkschaftler... Schieben wir die Vorurteile und die daran gekoppelten Ängste mal zur Seite und lassen wir's darauf ankommen! Nachbarschaft schenkt Heimat, Zugehörigkeit und Partizipation.

A wie Achtung
Achtung, Respekt, Offenheit, Toleranz, Dialog, Zusammenarbeit... Es sind die Bausteine einer Gemeinschaft, die menschenfreundliche Züge trägt und in der alle - über ihre Differenzen hinweg - zu einer farbenfrohen Einheit zusammen wachsen. Luxemburg, das Europäische Haus sowie die Welt können hoffen, wenn wir ungezählte kleine Gemeinschaften mit diesen Vorzeichen aktiv gestalten.

C wie Carpe Diem
Die hohe Kunst des Geniessens beruht auf der Eigenart, die bescheidenen Glücksfälle des Alltags zu erkennen uns sie auszukosten. Viel Spass dabei!
NB: Es bringt wenig, endlos auf das "grosse Glück" zu harren und die vielen kleinen Freudengeschenke zu übersewhen.

H wie Humor
Wer über sich selbst zu lachen vermag, bleibt froh und gelassen. Sie/er können sich einbringen, ohne dabei stur und überheblich zu werden. Humor ist ein tolles Mittel gegen die Fundis jeder Couleur.

T wie Team
Unsere Familien, unsere beruflichen und sozialen Engagements sind gekoppelt an unsere Kompetenz, uns mit anderen fair und konstruktiv auseinander zu setzen, Verantwortung solidarisch aufzuteilen, Erfolge gemeinsam zu feiern, Niederlagen kollektiv aufzuarbeiten. Teamgeist ist keine "Gabe". Er ist eine uns immer neu fordernde "Aufgabe".

E wie Elan
Pflegen wir unsere Kreativität und tun wir dies auf allen Ebenen: physisch, kognitiv, psychisch, sozial, kulturell und spirituell. Pflegen wir das Geschenk unseres Lebens! Das hat wenig mit dem "Glück" zu tun, das wir uns in diesen Wochen wünschen. Dies beweisen nicht zuletzt viele unserer "glücklosen" Freunde: Kranke, Behinderte, Pflegebedürftige und Sterbende. Ich lade uns ein, den Kontakt mit den "Glücklosen" zu pflegen. Von und bei ihnen können wir lernen.

N wie Nothelfer
Beim Thema Helfen sind wir in aller Regel Gebende und Nehmende. Toll, wenn Nothelfer spontan bleiben, ohne Kleinlichkeit teilen und ohne zu "(be-)rechnen". Die meisten von uns erleben an den Weihnachstagen einen verschwenderischen Überfluss. Dabei leiden in dieser unserer Welt 6 Milliarden Menschen Hunger. Freuen wir uns an unseren reich gedeckten Tischen. Bleiben wir solidarisch mit den Ärmsten unserer Welt. Auch sie sind unsere Nächsten, unsere Brüder und Schwestern.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen fröhliche Weihnachten über die kommenden 365 Tage.

Luxemburg, 22. Dezember 2009.

Mill Majerus

jeudi 17 décembre 2009

Wer wir sind...

"Sind", "Wer", "Wir".
Mit diesen Worten kann man sprachlich und gedanklich "spielen":
Wir sind wer! Aber wer sind wir?
Das passende Thema dazu ist in diesen Tagen brennend aktuell.

Am 1. Dezember gibt sich die Europäische Union einen neuen Grundvertrag. Unser geschätzter Premierminister wird trotz (wenn nicht sogar wegen) seiner unbestrittenen Vorzüge nicht zum ersten Ratzsvorsitzenden der Union auserkoren. Der Rapporteur des Gesetzes über den Staatshaushalt 2010, Lucien Thiel, macht klar, dass Luxemburg seine Position als einsame Insel der finanziell Glückseligen verliert. In diesen Tagen erinnern wir uns an die Rundstedtoffensive Ende 44/Anfang 45 und an ihre schlimmen Folgen für unser Ösling. Am 16. Dezember verabschiedet die Abgeordnetenkammer ein Gesetz, das den öffentlichen Dienst für EU-Bürger öffnet....

Bei diesen teils sehr unterschiedlichen Aktualitätsthemen klingt jedes Mal die Frage unserer Identität mit an. (Fast hätte ich spontan geschrieben: unserer Luxemburger Identität; sollte es gar richtiger heissen: unserer Identität in Luxemburg?).

Bereits nach dem in dieser Frage so bedeutsamen 2. Weltkrieg gab es keinen Konsens darüber, wer letzlich als "guter Luxemburger", wer trotz erbrachter Opfer eher als Bürger zweiter Klasse oder gar als suspekter Landsmann einzustufen war.

Kurze Zwischenbemerkung:
Als Sohn eines Zwangsrekrutierten und Resistenzlers stelle ich mir die Frage, inwiefern es nicht ungehörig ist, über unsere Luxemburger Identität in der deutschen Sprache zu reflektieren. Mein alter Deutschlehrer Fernand Hoffmann reagiert sarkastisch auf den Spruch "Ich si stolz Lëtzebuerger ze sinn" mit dem Gegenslogan "Ech sinn houfreg kee Preis ze sinn".

Also, wenn schon nach dem Krieg, der unser Identitätsgefühl nachhaltig prägte, das Thema eher heikel war, so birgt die Frage im Kontext der offenen und pluralen Gesellschaft unserer Zeit kaum weniger Zündstoff.

Wir sind wer! Zumindest erheben wir mal diesen Anspruch. Und - Gott sei Lob - haben wir die Schleck Brüder, die dies mit dem Roten Löwen sogar in Sarkoland belegen.

Wir sind wer, aber wer sind wir im neuen Luxemburg? Luxemburg: bescheidenes Mitglied (wenn auch Mitbegründer) im wachsenden Europäischen Haus, Mehrheit von Nichtluxemburgern auf dem einheimischen Arbeitsmarkt, zunehmende Abhängigkeit unserer Betriebe von ausländischen Grossunternehmen (da gab es doch mal "unsere" ARBED!)...

Wer sind wir und wer können wir sein? Wer sind die, die als Nichtluxemburger neben und mit uns wohnen, lernen, arbeiten, Freizeit gestalten, soziale Verantwortungen übernehmen, lieben, hoffen und glauben? Sind wir Gemeinschaft geworden? Sind wir zu einem neuen, farbigeren und reicheren Wir zusammen gewachsen? Oder bemühen wir uns zumindest miteinander redlich darum?

Wer sind unsere Kinder und Enkel, die uns, unser Land und unsere Kultur, in ihrem Wappen tragen, die aber weit entfernt unter "Fremden" wohnen, arbeiten, studieren, sich engagieren, Ideale vertreten und umsetzen? Sind sie auch noch wir? Oder nutzen sie das Erbe, das wir ihnen anvertrauten, um in ihrer neuen Heimat neue Identitäten mit zu gestalten?

Woran machen wir Identität fest? Sprache, Wohnrecht, Arbeitsplatz, Abstammung, Freundschaft, Solidarität, Kultur, Werte, Normen, Rituale, Feste... Identität ist kein statisches Gut, das sich horten und abschirmen liesse. Es ist eine Saat, die neue Früchte schenkt, wenn wir sie teilen.

Luxemburg heute hat viele Gesichter, viele Hände, viele Beine, viele Herzen... Die Menschen in unserem Land entwickeln viele Identitäten. Wenn wir diesen breiten Fluss als reiches Potential zu fassen verstehen, dann hat Luxemburg eine vielseitige und sehr farbenfrohe Identität, die uns einen neuen "ersten Platz" in Europa zusichert. Nicht den Sitz des Geldes, aber den Brennpunkt der Kreativität und Innovation.

Dieser Platz beschert uns Spannungen und Konflikte, aber auch tolle Ressourcen. Diese Saat verspricht eine reiche Ernte, wenn wir es schaffen "viel zusammen zu streiten, aber doch ohne miteinander Streit zu bekommen." (Um unseren geliebten JCJ zu zitieren!)

Das plurale Luxemburg ist weniger "neu" und "kurios" als wir Heutige dies auf den ersten Blick vermuten. Es lohnt sich, die Geschichte unserer "Ecke" unter diesem Aspekt zu analysieren. Ich begrüsse es, dass unsere Luxemburger Universität sich künftig verstärkt dem Thema unserer sich wandelnden Identitäten annimmt. Desgleichen freue ich mich darüber, dass in unserem Festungsmuseum eine eigene Abteilung zur Identitätenfrage entsteht. Dies verspricht spannende Auseinandersetzungen zu einem uns bewegenden Thema: Wer sind und wer werden wir miteinander in unserem gemeinsamen Luxemburg?

Schoos, 18. Dezember 2009.

Mill Majerus

lundi 14 décembre 2009

Den Dout vun engem jonken Offizéier

Ufanks November dëst Joer stierwt en Offizéier am Kosovo. E brillanten an ambitiéisen jonke Mann! Hien hëlt sech d'Liewen e puer Deeg no dem Ufank vu senger Missioun als Chef vun der Lëtzebuerger Unitéit op der Plaz.

Den Dout vun deem jonken Zaldot beweegt vill Leit heiheem an iwwer eis Grenze raus. An dat ass och sou richteg a gutt. Op mannst sou laang, wéi mir dobäi deem Doudegen a senger Famill dee néidege Respekt weisen.

Klamer op:
Verschidden Presseorganer, fir de "Privat" net beim Numm ze nennen, hunn op deem Plang absolut keng Hemmungen. Mä dorunner si fer d'éischt mol déi Schold, déi dee Knascht kafen, sech um dreckege Beschass "opg..len" a mengen, si hätten dann d'Wourecht gepacht. Si solle just hoffen, dass si ni selwer mat an der Schosslinn sinn. Dat Wuert "schéissen" ass an deem Kontext iwregens wuertwiirtlech ze huelen.
Klamer zou!

D'"Selbsttötung" vun engem Offizéier während enger militärescher Missioun beweegt vill Leit a geheit e ganze Koup Froen op.

Dat fängt un mat dem Wuert, dat dës Dot beschreiwt. Selbstmord? Dat kléngt iirgendwéi kriminell a passt net bei d'Verzweiflung vum Mënsch, deen Hand u sech leet. Freitot? Wéi fräi sinn dann déi Leit, déi sech d'Liewen huelen? Ass et net éischter sou, dass si keen Auswee, keng Alternativ méi gesinn? Dass si sech selwer an enger Sakgaass spiren, aus deer si net rauskommen?

Mir si sécher all erliichtert, dass bis well kee vun eisen Zaldot an enger Auslandsmissioun bei engem militäreschen Asaz ëm d'Liewe koum. Kann ee lo d'Conclusioun zéien, deem jonken Offizéier säin Dout hätt näischt mat senger Missioun am Kosovo ze dinn? D'Responsabel vun der Lëtzebuerger Arméi weerten sech et - hoffentlech - net grad sou einfach maachen. Sinn eis Meedercher a Jongen militäresch a psychesch fit, wann eist Land si fir laang Méint an d'Ausland schéckt? Si si richteg encadréiert op der Plaz? Froen, déi selbstverständlech och mir Politiker eis stelle mussen, wa mir iwwer Militärasätz am Ausland decidéieren.

All "Selbsttötung" (Suizid) geheit den Affer - dat Wuert passt sécher besser wéi de Begrëff Täter - hir Familjen, Frënn, Bekannten an Aarbechtskolleegen mat aus der Bunn. Si als éischt verstinn net, wéi et dozou konnt kommen. Si sinn iwwerrascht, hunn alles erwaart, mä net dat elo. Dacks kommen méi oder manner oppe Scholdgefiller derbäi: Hunn ech (ongewollt an onbewosst) mat derzou bäigedroen, fir deen aneren "feerdeg" ze maachen? Wéi konnt ech säi Misère iwwersinn? Firwat huet hie sech mir net konnten uvertrauen? Dacks genug ginn et wéineg sécher Äntferten op all déi Froen. D'Fro vum Firwat bleiwt. Si péngegt an deet wéi. Oft e Liewe laang. Wéi ëmmer, wann den Dout onverhofft kënnt, ass sou villes op der Lee, wat net méi kann "erleedegt" ginn: Wierder, déi een nach hätte wëlle soen, Gesten, fir déi et well ze spéit ass. Trauer muss geleescht ginn - en Invest, dee vill kascht an dacks iwwer e battere Wee féiert.

All dës Gedanken, fir engem jonken Offizéier, fir senger Fra, sengen Elteren, senger Famill a senge Frënn mäi grousse Respekt ze soen. E Respekt, deen och all aner Fraen a Männer, Jonker an Aler verdéngen, déi aus grousser Verweiflung raus sech d'Liewen huelen. Et sinn all Joer vill ze vill.

Dee Respekt ass awer nëmme sou wäit authentesch, wéi mer eis an eiser Gemeinschaft mateneen engagéieren, fir dass mer d'Leed, de Misère, d'Einsamkeet an d'Verzweiflung vum Eenzelnen besser an de Grëff kréien!

Schous, de 15. Dezember 2009.

Mill Majerus

lundi 7 décembre 2009

Kennedy à Kigali

Le 5 décembre, nous avons fêté la journée mondiale du bénévolat. Dans le contexte de l'engagement volontaire, on cite souvent l'ancien président des Etats-Unis d'Amérique, John F. Kennedy: "Ne demande pas seulement, ce que ton pays peut faire pour toi. Réflécihs à ce que tu peux donner à ton pays!"

Il y a quelques semaines, en tant que député et président de notre commission parlementaire de l'égalité des chances, j'ai eu le privilège de voyager à Kigali et d'y participer, en tant qu' "expert ", à un séminaire au parlement rwandais.

La manifestation a été clôturée le vendredi soir, plus tôt qu'initialement prévu, pour que les "honorables" - députés et sénateurs - puissent contribuer aux "travaux communautaires" du samedi matin. Le 21 novembre, de bonne heure, nous - experts étrangers - avons été invités à rejoindre les citoyens d'une grande commune de la capitale - Kigali - dans les pentes abruptes de deux collines pour participer à une plantation d'arbres. "Pour éviter l'érosion des sols!", telle l'explication du bourgmestre.

10.000 plants ont été distribués, et au moins 3.000 citoyens ont participé à l'action: des femmes et des hommes, des enfants et des vieillards, les employés d'entreprises implantées dans le quartier tout comme des personnes sans travail, des "rescapés" du génocide tout comme des anciens auteurs, des hutu et des tutsi... Parmi eux - en-dehors de toute présence médiatique - deux vice-présidents du parlement et bien d'autres notabilités.

Après le travail, les responsables ont communiqué à la communauté les actualités politiques aux échelons municipal et national.

Au Luxembourg, en matière de volontariat, avons-nous des leçons à recevoir? En rédigeant ce message, je sors d'une répétition de notre chorale paroissiale. Rien que des bénévoles, y compris l'organiste et le "chef". Ce matin, dans le cadre de la permanence du groupe parlementaire auquel j'appartiens, j'ai rencontré Lynn. Elle est au chômage, mais investit chaque semaine au moins une vingtaine d'heures dans son engagement bénévole auprès des services de secours de sa région. Au Luxembourg, un citoyen sur 4 travaille à titre volontaire et preste en moyenne 4 heures par semaine. Cet engagement peut être évalué à l'équivalent d'au moins 8.000 postes à plein-temps.

L'exemple rwandais m'a néanmoins impressionné: la participation collective, une fois par mois, au service direct de la communauté. Quelle belle façon de vivre et de partager sa citoyenneté! Et ceci dans un pays qui, en 1994, a subi un drame déchirant.

Nous aussi, en ce moment, nous vivons des moments de crise: des crises écononomiques et financières. Nous devons nous demander si ces crises ne sont pas alimentées - en partie du moins - par d'autres ruptues qui elles touchent aux valeurs sociales et citoyennes de nos communautés.

Dans beaucoup de communes, une fois par an (sic!), les responsables locaux invitent leurs concitoyens à participer à des "travaux communautaires" (nettoyage le long des routes). L'appel ne suscite guère l'enthousiasme. "On retrouve chaque an les mêmes indestructibles qui refusent de désister leur bourgmestre!" Dommage!?! Le Rwanda fait mieux.

Le bénévolat associatif, si cher aux Luxembourgeois, le bénévolat d'orientation personnelle, le bénévolat d'épanouissement individuel: ils ont leur place. A condition toutefois que nous ne perdions de vue notre citoyenneté de base, notre disponibilité d'entraide, notre cohésion communautaire, notre volonté ferme d'adhérer ensemble à un code commun de droits et d'obligations.

Kennedy et Kigali - espérons-le - au Luxembourg!

Schoos, le 7 décembre 2009.

Mill Majerus

mercredi 2 décembre 2009

Agathe Uwilingiyimana

Agathe Uwilingiyimana a été tuée début 1994 par des milices fanatisées à Kigali devant les représentants de l'ONU. Et pourtant cette femme courageuse et intelligente était le Premier Ministre de son pays. Hutu modérée, elle s'opposait pacifiquement à une marée effrayante de haine, de terreur et de mise à mort sans pitié. Elle pratiquait les vertues de la citoyenneté et de l'engagement généreux au prix du sacrifice de sa vie.

Agathe Uwilingiyimana est une des 800.000 victimes du génocide rwandais. Des hommes, des femmes, des jeunes, des gosses, des bébés ont été exterminés en subissant des tortures cruelles et presque inamaginables. Tout cela s'est passé à quelques heures de vol d'ici il n'y a que 25 ans. Dans le monde dit libre et civilisé, nous en étions témoins et nous ne sommes guère intervenus. Moi-même, j'avais 44 ans, étais père de 6 enfants et assumais un poste à responsabilité dans un ministère luxembourgeois. J'ai eu honte quand je visitais, il y a quelques jours, le Mémorial du génocide à Kigali.

Le pays des mille colines, au coeur de l'Afrique, indépendant depuis 1965, fait face depuis l'épreuve du génocide, à un défi extraordinaire: la réconciliation d'un peuple qui était divisé en des classes - en parlait de "races" - différentes, les hutu et les tutsi; la réconciliation des auteurs de crimes abjects, orchestrés par des meneurs irresponsables, et les "rescapés" devant les yeux desquels on massacrait conjoints, parents, enfants. Très souvent, sur leurs colines, ils sont obligés, au jour le jour, de retisser des liens de cohabitation et de voisinage. Et ils réalisent, tout en vivant des émotions des plus denses, qu'en tant que communauté rwandaise ils n'ont pas le choix.

A mes nouveaux amis rwandais je souhaite l'esprit de leur ancien premier ministre, Agathe Uwilingiyimana. Je leur souhaite le courage et la générosité d'innombrables autres Rwandais, femmes et hommes, tutsi et hutu, de toutes religions et croyances, qui, dans les semaines du génocide, ont pratiqué les vertues humaines et citoyennes.

Le Mémorial de Kigali réserve une salle particulière aux autres génocides de l'histoire récente. Il n'y a pas de quoi être fier. La liberté, la démocratie, le respect, la fratermité constituent des biens fragiles qui requièrent en permanence notre vigilance, notre engagement et notre civisme. En ce sens, Agathe Uwilingiyimana peut nous inspirer, nous qui vivons loin du Rwanda!

Schoos, le 2 décembre 2009.

Mill Majerus