mardi 22 décembre 2009

Weihnachtswünsche

In diesen Tagen und Wochen tauschen wir ungezählte gute Wünsche aus. Ich möchte mich dem bunten Reigen der Wunschzauberer und Wunschfeeen anschliessen. Ich wünsche uns allen einige Gaben, über die wir kostenlos verfügen, deren Einsatz wenig fordert, aber echte Wunder zu bewirken vermag.

W wie Wahrheit
Lasst uns untereinander wahre Worte finden, Worte der Aufrichtigkeit und des gegenseitigebn Respekts. Lasst uns verzichten auf verlogene Schmeicheleien und hinterhältiges Getratsche. Ich wünsche uns auch, dass wir uns privat und kollektiv mit unserer effektiven Lage auseinander zu setzen vermögen, dass wir nicht vor den Problemen davon laufen, dass wir die Wahrheiten unseres Lebens annehmen und gestalten. Das Gute wie auch das Böse, das uns sicherlich widerfahren wird.

E wie Energie
Wir brauchen Mut und Kraft, um uns unseren vielfältigen Aufgaben zu stellen. Kraft vermögen wir zu gewinnen und aufzutanken: im fürsorglichen Umgang mit unserem Körper, in der Pflege unserer Ressourcen, in Liebe und Freundschaft, im Hoffen und Glauben.

I wie Innovationsgeist
Lasst uns aufhören, über die Krisis zu jammern und uns durch deren negative Folgen hypnotisieren zu lassen. Wenn wir es schaffen, in der Krisis "anzukommen", sie uns zueigen zu machen, haben wir echte Chancen, dabei zu gewinnen, Verluste in Vorzüge umzumünzen, Mentalitäten auszuwechseln, Strategien zu überdenken, neue Kurse einzuschlagen. Kreativität ist gefragt - wirtschaftlich und finanziell, aber vorerst auch mental und kulturell. Der Einsatz lohnt!

H wie Herzlichkeit
Unsere Welt ist für ungezählte Mitmenschen fremd und kalt. Besonders in der Weihnachtszeit klagen viele über Einsamkeit und Ausschluss. Freundlichkeit wirkt Wunder - die kleinen Wunder des Alltags. Auf der Strasse, in der Bahn, beim Shoppen... Freundlichkeit ist übrigens ansteckend. Versuchen wir's mit einem kleinen Lächeln!

N wie nachbarlich
Ein toller Kontrapunkt zur häufig verdammten Globalisierung! Pflegen wir die Kontakte zu unseren Nächsten: grüssen, plauschen, Hilfe anbieten, Hilfe annehmen, Toleranz zeigen... Nicht vergessen: die meisten unserer Nächsten sind "anders" (fremd): Alte, Junge, Frauen, Männer, Portugiesen, Verheiratete, Lesben, religiös Bekennende, Gewerkschaftler... Schieben wir die Vorurteile und die daran gekoppelten Ängste mal zur Seite und lassen wir's darauf ankommen! Nachbarschaft schenkt Heimat, Zugehörigkeit und Partizipation.

A wie Achtung
Achtung, Respekt, Offenheit, Toleranz, Dialog, Zusammenarbeit... Es sind die Bausteine einer Gemeinschaft, die menschenfreundliche Züge trägt und in der alle - über ihre Differenzen hinweg - zu einer farbenfrohen Einheit zusammen wachsen. Luxemburg, das Europäische Haus sowie die Welt können hoffen, wenn wir ungezählte kleine Gemeinschaften mit diesen Vorzeichen aktiv gestalten.

C wie Carpe Diem
Die hohe Kunst des Geniessens beruht auf der Eigenart, die bescheidenen Glücksfälle des Alltags zu erkennen uns sie auszukosten. Viel Spass dabei!
NB: Es bringt wenig, endlos auf das "grosse Glück" zu harren und die vielen kleinen Freudengeschenke zu übersewhen.

H wie Humor
Wer über sich selbst zu lachen vermag, bleibt froh und gelassen. Sie/er können sich einbringen, ohne dabei stur und überheblich zu werden. Humor ist ein tolles Mittel gegen die Fundis jeder Couleur.

T wie Team
Unsere Familien, unsere beruflichen und sozialen Engagements sind gekoppelt an unsere Kompetenz, uns mit anderen fair und konstruktiv auseinander zu setzen, Verantwortung solidarisch aufzuteilen, Erfolge gemeinsam zu feiern, Niederlagen kollektiv aufzuarbeiten. Teamgeist ist keine "Gabe". Er ist eine uns immer neu fordernde "Aufgabe".

E wie Elan
Pflegen wir unsere Kreativität und tun wir dies auf allen Ebenen: physisch, kognitiv, psychisch, sozial, kulturell und spirituell. Pflegen wir das Geschenk unseres Lebens! Das hat wenig mit dem "Glück" zu tun, das wir uns in diesen Wochen wünschen. Dies beweisen nicht zuletzt viele unserer "glücklosen" Freunde: Kranke, Behinderte, Pflegebedürftige und Sterbende. Ich lade uns ein, den Kontakt mit den "Glücklosen" zu pflegen. Von und bei ihnen können wir lernen.

N wie Nothelfer
Beim Thema Helfen sind wir in aller Regel Gebende und Nehmende. Toll, wenn Nothelfer spontan bleiben, ohne Kleinlichkeit teilen und ohne zu "(be-)rechnen". Die meisten von uns erleben an den Weihnachstagen einen verschwenderischen Überfluss. Dabei leiden in dieser unserer Welt 6 Milliarden Menschen Hunger. Freuen wir uns an unseren reich gedeckten Tischen. Bleiben wir solidarisch mit den Ärmsten unserer Welt. Auch sie sind unsere Nächsten, unsere Brüder und Schwestern.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen fröhliche Weihnachten über die kommenden 365 Tage.

Luxemburg, 22. Dezember 2009.

Mill Majerus

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